Während sich andere an der Weserpromenade in der Sonne braten lassen, statten wir dem Copana um die Ecke einen Besuch ab. Und fühlen uns gleich voll im Trend: Dunkle Holzmöbel, Lichtsäulen aus Fadenvorhängen, Farbtupfer in Violett sind elegant, aber nicht zu dick aufgetragen. Trotz der Größe mit über 190 Plätzen fühlen wir uns dank der Unterteilung in verschiedene Bereiche nicht verloren: Empfangen werden wir von einer Sofalounge, vor der großen Bar gibt es hohe Bistrotische, drumrum Restauranttische, links einen Raucherglaskasten und hinten einen Clubbereich. Die große Auswahl setzt sich in der Speisekarte fort und entspricht der Idee eines urbanen Bar-Restaurants, das sich vom Sonntagsfrühstück bis zu Dinner & Dance etablieren will. Die Betreiber sind mit dem Delano erfahrene Gastgeber und auch das Serviceteam ist geübt, obwohl wir schon wenige Tage nach der Eröffnung zum Test kommen. Wir lassen uns von einem „Tatar vom Caipirinhalachs“ mit Limettencreme um den Finger wickeln, danach gibt’s ein „US Prime Rib Eye Steak“ an Barbequesoße und außergewöhnlich gutem Kartoffelgratin – insgesamt ebenso saftig wie der Preis von 29,50 Euro. Verwirrt hat uns die „Pizza Due Surf & Turf“, die zwar „für den großen Hunger“ angeboten wird, aber tatsächlich als zwei Pizzen – eine mit Rinderfilet, die andere mit Riesengarnelen – serviert wird. Beide Zutaten auf einer Pizza hätten uns mehr gereizt, aber dafür sind die Filetstreifen sehr zart und Zutaten wie Oliven und Käse geschmacklich erstklassig, ebenso wie der knusprige Boden. Das Angebot von Fleischspießen, die direkt am Tisch zubereitet werden, sparen wir uns vielleicht für einen nächsten Besuch auf, wenn wir Lust haben, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Aber die originellen Speisen, tollen Weinempfehlungen und den ungezwungenen und fähigen Service wollen wir bald wieder genießen.