Das Dal Pescatore (Zum Fischer) versucht mit allerlei Accessoires Hafenatmosphäre an den Westendplatz zu zaubern. Getrocknete Seesterne, wuchtige Schiffslaternen, die Säge eines Sägefisches und einiges mehr zitieren das maritime Thema, um das sich hier kulinarisch – fast – alles dreht: Fisch- und Meeresfrüchte. Der Service ist höflich, allerdings sind die Unterschiede im Herzlichkeitsgrad für Stammgäste deutlich. An den Nebentischen werden Gläser eifrig nachgeschenkt, gefragt, ob es schmeckt und ein Digestives „aufs Haus“ angeboten. Bei uns hapert“s mit dem Weinnachschub selbst zum Hauptgang, weil einfach keiner nachfragt. Die Küche funktioniert dagegen bestens. Würzige Taglierini mit Meeresfrüchten (12,50 Euro), Muscheln und Vongole sind von der üblichen TK-Meeresfrüchtemischung Meilen entfernt. Butterweich – und von Gummi keine Spur – erfreut der lauwarme Pulpo (13,50 Euro), der in einem leichten Fischsud mit hauchdünn gehobelten Kartoffelscheiben und Zwiebeln schwimmt. Bella figura macht auch das perfekt gegarte Seeteufelfilet (23,50 Euro) mit würzigen Karotten, Erbsschoten, Bohnen und Zucchini. Calamaretti (18,50 Euro) sind knackig gegrillt (und wecken Erinnerungen an südländische Hafenlokale. Fritto Misto, Fischsuppe und andere Schmankerl fehlen so wenig wie einige Fleischgerichte. Bei gutem Wetter läuft das Fischlokal zur Topform auf. Die begrünte Terrasse hat doppelt so viele Plätze wie das Innere des Lokals.