Im Atelier Goldstein arbeiten seit 2001 außergewöhnlich begabte Künstler. Eines haben alle gemeinsam: Sie sind geistig behindert. Es sind Autisten darunter, Menschen mit Down-Syndrom und anderen Handicaps. „Hier zählt nicht die Behinderung, hier zählt nur die Kunst“, sagt Christiane Cuticchio, Gründerin und Leiterin des Atelier Goldstein. Ihr ist wichtig zu betonen, dass das Atelier keine therapeutische Einrichtung ist. Es wird weder gelehrt oder angeleitet, noch geht es bei dem Projekt um die Integration Behinderter. Im Gegenteil: „Es ist eine Bedingung, dass jeder Künstler weiß, was er will“, sagt Cuticchio. Inzwischen kennt und schätzt man die „Outsider Art“ der Atelier Goldstein-Künstler in der Kunstwelt. Sie wurde schon in vielen renommierten Museen auf der ganzen Welt gezeigt. Seit Juni 2013 kann man sie auch in einer eigenen Galerie in Sachsenhausen sehen. Die Räume in der Schweizer Straße nutzte das Atelier Goldstein bereits in den vergangenen Monaten temporär. Jetzt wurde renoviert und ein regulärer Galeriebetrieb eröffnet. Doch wer einen klassischen White Cube erwartet, liegt falsch: Bei den Umbaumaßnahmen stießen die Arbeiter auf Wandmalereien, die sie freilegten. Ein ungewöhnlicher Rahmen für außergewöhnliche Kunst!