Lange haben wir überlegt, wo wir das Heart reinpacken. Ist die Tanz- und Trinkstätte im ehemaligen Tresor des früheren Bankgebäudes, in dem das Heart residiert, nun Bar oder Club? Die Antwort: gefühlt beides. Zuerst wird in den vorderen Räumen (etwas eng bestuhlt) oder dem Tanzbereich (großzügig Platz) bestens gespeist, zu späterer Stunde dann verwandelt sich der Tresorraum in eine Partykammer. Hier gilt: Tanzbare Mucke trifft auf schwergewichtige Drinks von der raumbeherrschenden Viereck- Bar. Das Publikum ist laut, wild und zahlungskräftig, Schöne, Promis und Hipster drücken sich die Klinke in die Hand. Muss man mögen. Mag man“s, steht eine rauschende Nacht bevor. Die dank nächtlicher Verpflegung auch wirklich bis in den Morgen dauern kann.
Aus der Küche kommt als Vorspeise eines der besten Tatars, die wir je kosten durften (heißt New Style Beef Tatar, 5 Euro), der Hühnersaté-Spieß für 3,50 hingegen ist zu trocken. Ist aber schnell vergessen, wir stürzen uns auf die Hauptspeisen: Dienstag ist Fleischtag, 300 Gramm Filet vom glücklichen Rind kommen auf den Teller. Perfekte Garstufe, irre lecker – mit 11 Euro pro 100 Gramm sollte das auch so sein. Die Tagespasta (Pappardelle mit Steinpilzen) ist solide. Das Küchenteam um Florian Gürster und Marc Rudolph trumpft da seltsamerweise eher bei komplizierteren Kreationen auf. Klasse: Die famosen Gerichte (bspw. Lammkaree mit Parmesansoufflé) können daheim nachgekocht werden, Rezepte gibt“s auf der Homepage. Auch klasse: Das Speisen im Loungebereich der Bar. Auf den fetten Sofas haben Pärchen richtig Platz für intime Gespräche, die Bestuhlung im Speiseraum ist dagegen etwas eng geraten und damit eher was für größere Gruppen. Für beide traumschönen Räume gilt: Service, an dem sich Münchens Gastrowelt gerne mal ein Vorbild nehmen darf!