Im allein von Kerzen und Kamin illuminierten Gastraum glänzen die Augen meines guten Freundes. Traurig, denn er hat gerade seine große Liebe verloren. Der Begrüßungs-Prosecco schwemmt ein wenig Schmerz hinweg, und auch der ordentliche offene Nero d’Avola vertreibt den Trübsinn. „Sagen Sie mir, was Sie mögen, Variationen sind möglich“, bietet der herzliche Service-Herr an, als er die Menütafel vor uns aufbaut. Wir bleiben bei den Klassikern und bei rosig gegrilltem, zartem Tunfisch, beim Lammfilet in deftiger Steinpilzsoße verdrängt Zufriedenheit bald jegliche Traurigkeit. Als der Kellner uns schließlich zu Dessert und Grappa einlädt, glänzen die Augen meines Gegenübers wieder – nun vor kulinarischem Glück.