Der Bratfettgeruch eilt dem Imbiss an der Hauptstraße voraus. Kaum die Stufen hinaufgestiefelt, werde ich von triefenden Pfannen und den Überresten hungriger Mittagspäusler empfangen. Am frühen Nachmittag haben die vorbereiteten Hot Dogs ihre besten Zeiten hinter sich und der geflieste Raum ist wie leergefegt – nur benutzte Teller stapeln sich zahlreich auf den Stehtischen. Während ich auf die Bedienung warte, inspizieren meine Augen die mit Promi-Fotos und Nummernschildern tapezierten Wände und suchen die übergroße Speisekarte nach etwas Unfrittiertem ab. Zwischen Schnitzel und Hamburgern entdecke ich einen Spezial Bagel namens Grilled Chicken, für dessen Zubereitung der etwas unbeholfene, junge Mann von der Theke sofort in die Küche stürzt. Einen kurzen Blickkontakt mit Marilyn, die mich in Überlebensgröße von der Wand anstrahlt und einige Male Mikrowellenklingeln später falte ich die Alufolie auf, aus der mir die Remoulade bereits entgegentropft. Das Hühnchen ist mager und gut gebraten und zwischen den frischen Sesamhälften tummeln sich zusätzlich einige Tomatenscheiben plus Salatblatt – kein Hochgenuss, aber solider Imbissstandard.