Als sich der Buena Vista Social Club auf seinem Höhepunkt befand, eröffnete Gastronom Bastian Gené das Cubanissimo – Kuba war hip! Doch mit der Installation eines neuen Betriebsleiters folgte der jähe Absturz des Restaurants: Statt Mojitos und „Fidel Castros Leibgericht“ (Reis mit Bohnen und Kochbananen) ging Illegales über den Tresen. Bastian Gené zog die Notbremse, entrümpelte den Laden und eröffnete eine spanische Tapas-Bar. Benannt nach den spanischen Grillspießen namens „Pinxos“. Anfänglich mokierten sich die Gäste über die gehobenen Preise und die „gediegene Atmo“, der Spaß war angeblich zusammen mit dem Cubanissimo ausgezogen. Aber schließlich übernahm Carlos Herrera die Geschäfte… Langer Rede, kurzer Sinn: Wir wollen wissen, ob und wo die Odyssee des Viertel-Restaurants geendet ist. Die Liste der Tapas und Entradas ist lang, dazu gibt es Gerichte von der Tageskarte und verschiedene Grillteller. Der Service nimmt sich Zeit für uns, berät ausführlich und hat Humor – auch das gibt Pluspunkte. Als Vorspeise wählen wir eine exotische Hühnersuppe, die auf Tomaten und Möhren basiert und ein echter Geschmackskracher ist. Auch der Orangensalat mit Oliven, Tomaten und Sellerie steht dem in nichts nach. Er ist frisch, knackig und in der Kombi ungewöhnlich und harmonisch. Das Lammcarree mit gedünstetem Gemüse überzeugt uns ebenso, wie die riesige Tapasplatte: in Olivenöl gebackene Kartoffelscheiben, zarte Calamari, würzige Hähnchenspieße, Manchego mit Oliven, eine nicht zu scharfe Mojo Rojo sowie leckere Krebsscheren. Auch wenn man fast platzt, siegt doch die Gier, denn wirklich alles ist absolut authentisch zubereitet. Wir können ehrlich sagen: selten so gut gegessen! Von dieser Kreativität kann sich mancher Koch eine Scheibe abschneiden.