Schon beim Fahrradabschließen an der Straßenecke wird uns aus der Ferne der letzte freie Tisch auf der Terrasse angeboten. Gastfreundschaft ab der ersten Sekunde. Beim Studieren der Karte sind wir überwältigt von der Vielfalt, bekommen schon beim Lesen der Zutaten Lust auf morgenländische Völlerei: Gebratenes Auberginenpüree mit Pfefferminz-Röstzwiebeln und Ziegenmolke ist nur ein Beispiel unter vielen. Selten läuft einem allein beim Lesen orientalischer Speisen das Wasser im Mund zusammen. Die Sorgfalt beim Abschmecken zeigt sich schon am Vorspeisenteller, wo uns neben den verschiedenen vegetarischen Cremes besonders die schwarzen Oliven mit einer süßen Marinade überraschen. Leicht berauscht von der Geschmacksvielfalt bewundern wir die Präsentation der Dorade Royal: Zitronenscheiben stecken aufgereiht in dem perfekt auf den Punkt gegrillten Meerestier, das mit Berberitzen, Walnüssen und Kräutern köstlich gefüllt ist. Das Lamm-Schmorgericht, unser zweiter Hauptgang, köcheld auf dem Tisch noch weiter vor sich hin. Ein Chai-Tee mit Ingwer, Anis, Zimt, Nelken und Honig erfreut anschließend unseren Gaumen, während wir noch mal die Karte für die Desserts studieren. Mutig entscheiden wir uns für ein Glasnudel-Eis in Rosenwasser-Sorbet mit Limettensaft – eine sehr eigenwillige Kreation, die persische Landsleute im Gegensatz zu uns sicher sehr zu schätzen wissen. Beim nächsten Mal werden wir lieber der Empfehlung des sehr zuvorkommenden Kellners folgen: Vanille-Eis nach altem persischen Rezept! Als es ums Bezahlen geht, werfen wir noch einen Blick ins liebevoll gestaltete Innere des Restaurants und freuen uns auf den Besuch im Winter.