Unsere Sitznachbarn geben uns lächelnd Nachhilfe beim Essen: Denn alles, was hier auf den Tisch kommt, wird im leckeren Injera-Brot eingerollt und mit den Fingern gegessen. Freundlich wie die Einrichtung (orange-gelbe Wände, kleine Flechtkörbe in den Ecken) ist auch Senait, die Köchin und Herrin des kleinen Bistros. Wir trinken frischen Ingwer-Tee, Alkohol wird nicht ausgeschenkt. Dann kommt das „Bäjäainätu“ (12 Euro) – eine gemischte Platte aller Fleischgerichte in roter Soße mit Zwiebeln, Tomaten und viel rotem Paprikagewürz. Die Schärfe ist angenehm, die Huhn-, Lamm- und Rindstücke schmecken köstlich und frisch. Einziger Wermutstropfen: Unsere Finger bleiben nicht so sauber wie die unserer Tischnachbarn. Aber darüber wird freundlich hinweggesehen.