Wenn an warmen Sommerabenden die Lichter auf den Höfen angehen, sind die Plätze vor der blau-weiß gestrichenen Taverna heiß begehrt. Nach und nach trudeln die Gäste ein, die die einmalige Urlaubs-Atmosphäre hier zu schätzen wissen: Auf dem lauschigen Hof, wo die Stühle anderer Höfen-Lokale nur einen Katzensprung entfernt sind, kennt man sich. Hier treffen sich Menschen aus der direkten Nachbarschaft oder anderen Ecken der Stadt, um entspannt zu tafeln. Auch hinterher bleibt man gern bis zwölf, ein Uhr nachts wie auf einer Ägäis-Insel oder in einem südspanischen Straßenlokal sitzen – und ist doch mitten im Bremer Viertel. Und obwohl des Deutschen griechisches Leibgericht – Giros – hier gänzlich auf der Karte fehlt, kann sich Inhaber Miltiadis Pentas vor Stammpublikum kaum retten. Stattdessen bestellt man am besten haufenweise köstlicher Lammkoteletts mit Reis, Pommes, Zaziki und Krautsalat, dazu gibt’s trockenen Demestica, harzigen Retsina oder andere griechische Weine. In der warmen Jahreszeit hat die Fischkarte Hochsaison und so gehen am Abend viele Portionen Dorade, Kalamares oder Schwertfisch über den Grill. Die echte Tavernen-Atmosphäre setzt sich auch beim jungen Team fort – trotz traditioneller griechischer Spezialitäten hat das Dionysos nichts mit den verstaubten Restaurants mit Achtziger-Flair gemein.