Direkt neben der Institution Paris Bar hat Gastro-Entrepreneur Josef Laggner die Vienna Bar eröffnet. Vorher hatten sich in den Räumlichkeiten die Paris-Bar-Betreiber mit der Bar du Paris Bar einen wirtschaftlichen Mühlstein um den Hals gehängt, mit dem sie fast untergegangen wären. Laggner hat den wunderschönen Tresen erhalten und ansonsten Tabula styla gemacht. Das wirkt im ersten Moment urban, im zweiten noch kunstledern seelenlos. Die Karte ist klein gehalten, es gibt Klassiker, bekannt aus den Laggner-Lokalitäten von Lutter & Wegner, etwa ein nur mäßig schmeckendes Tartar. Viel besser sind Speisen von der Tageskarte, vor allem das portemonnaieschonende Angebot von 3 Gängen zu 14 Euro: eine sehr salzige, aber ordentliche Hummerbisque, sauber gegrillte Zanderfilets mit gelbem Reis und Mango-Ananas-Salsa. Das ambitionierte Dessert war ein krachsüßes, pappig geratenes Mousse au Caramel mit Passionsfrucht-Joghurteis. Das Ganze als Business-Lunch angepriesen, aber lange anderthalb Stunden serviert. Da müssen Gastro-Chef Rolf Schmidt und Geschäftsführer Josh Friedrich noch feinjustieren. Positiv: der dezent-verbindliche Service.
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