Im Sala Thai wird man zur Begrüßung gern mit grundsätzlichen Tischregeln vertraut gemacht: Gegessen wird mit Löffel und Gabel, und beim Würzen wird selbstverständlich auf den deutschen Gaumen Rücksicht genommen – wenn Sie Gerichte allerdings gern einmal „thailändisch scharf“ probieren mögen, erwähnen Sie dies bitte einfach. Gesagt, getan. Die Tom Ka Gai etwa ist so herrlich scharf, dass ich mir verstohlen eine Träne aus dem Auge wische und mich frage, ob ich den Koch jetzt herausgefordert habe. Nach ein paar Löffeln allerdings explodieren förmlich die Gewürze – und für die Geschmacksknospen wird aus der Schärfe ein feines Ganzes. Der Glasnudelsalat mit Krabben und Schweinefleisch hingegen ist schon vom ersten Biss an köstlich. Beim gegrillten Entenfleisch mit pikanter Chilisoße mache ich mich schon vorher auf das Schlimmste gefasst. Dabei schwant mir: Der Chef hat mein Tränchen gesehen. Oder in meinem Mund ist etwas kaputtgegangen. Oder aber: Das ist einfach die zarteste Ente, die ich jemals gegessen habe. Auch das Hühnercurry mit Erdnüssen steht dem fast in nichts nach. Mit Blick auf die Elbe fühle ich mich jetzt fast als Thai.
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