Allein schon wegen der exotischen Einrichtung ist ein Besuch im Kamayan ein Vergnügen. Man sitzt auf weichen Bodenkissen im Sand, wie in einem Beduinenzelt sind Decken und Wände gemütlich mit Tüchern abgehängt, und gegessen wird selbstverständlich mit den Händen. Und genau das bedeutet auch das philippinische Wort „Kamayan“. Die Küche bietet wöchentlich wechselnde Speisen aus Nepal, aus Südostasien, Westafrika und von den Philippinen. Nach frittierten Gemüsepakura mit scharfer Chilisoße als Appetitanreger geht es richtig rund. Wir ordern Hühnchen in Kokosmilch mit Zuckerschoten, vegetarisches rotes Curry und Rinderfilet im Weißweinsud. Unsere Speisen werden in runden Schalen serviert, die dann auf einen großen Teller gestülpt werden. Außer Nambrot, das auch als Teller dient, braucht es keine Beilagen. Bevor wir in den Genuss kommen, verbrennen wir uns erstmal die Finger, doch dann funktioniert es erstaunlich gut, ohne Besteck zu essen. Das Fleisch ist betsens zubereitet, mürbe gekocht und dennoch bissfest. Gemüse wie Zucchini, Pilze, Möhren und Kohlrabi haben die Soße so aufgesogen, dass sie herrlich süß und saftig schmecken. Was uns auch sehr positiv auffällt: Alle drei Gerichte sind harmonisch gewürzt und unterscheiden sich deutlich im Geschmack. Statt Einheitsbrei hat der Koch ganz individuelle Gerichte gezaubert. Das Huhn ist mild, das Curry süß und gleichzeitig scharf, das Rind mit seinen Beilagen pikant und geschmacksintensiv. Dazu passt der heiße Kräutertee „Ingwer fresh“ mit Pfefferminz, Zitrone und Ingwer hervorragend. Das Kamayan ist eine Reise wert!