Seit über 30 Jahren eine Institution und seit rund fünf Jahren in neuen Händen, doch geändert hat sich wenig. Noch immer scheint das riesige China- Restaurant mit all den Drachen und Seidenblumen geradewegs Pekings verbotener Stadt entsprungen. Dort wurde Fröhlichkeit ja gar nicht gern gesehen, und so darf man auch im Palast am Klagesmarkt nicht mit überschäumender Freundlichkeit rechnen! Wohl aber mit Reichtum: Rund 200 Gerichte listet die eng bedruckte Speisekarte – für die meisten werden deutlich weniger als zehn Euro verlangt, nur die besonderen Genüsse des Hauses wie Rindfleisch mit Möhren oder Ente mit acht Kostbarkeiten kosten etwas mehr. Vereinzelt trifft man merkwürdigerweise auch auf thailändische Gerichte mit Curry und Kokosmilch. Wer Rindfleisch mit Zwiebeln bestellt, bekommt buchstäblich Rindfleisch mit Zwiebeln. Und etwas Reis dazu. Nicht mehr und nicht weniger. Und weil sich der Koch nicht mit dem zeitraubenden Schnippeln von buntem Gemüse beschäftigen musste, hat er die zarten Fleischstreifen im Wok auch mit extra viel Zwiebeln und süßlicher Soße zu einem schokobraunen Einerlei gerührt. So viel buddhistische Genügsamkeit grenzt schon an Einfallslosigkeit!
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